Philosophie

Die Natur und damit das Leben sind eine Verbindung von Materie und Geist.


Im Körper, der ja Natur ist, finden sinnliche Wahrnehmung und Bewusstsein ebenso statt, wie die Abstraktion.


Die Schönheit der Natur, ihre Intelligenz, ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation, ihr Selbstheilungsvermögen und die Fähigkeit auf sich ändernde Umweltbedingungen kreativ zu reagieren, sind einzigartig und erprobt.


Artefakte von Muttergottheiten, schamanische Höhlenmalereien und gefundene Flöten, zeichnen ein Bild von einer Kulturgeschichte, die über eine Naturgebundenheit (Göttin und Schamanismus) zu einer beginnenden Abstraktionsfähigkeit (Flöte bauen und spielen vor 40.000 Jahren), über den Städtebau (Gilgamesch Epos vor 4.000 Jahren) zu der heutigen Kultur geführt hat.


Ist das moderne, eher männliche rationale Abwägen, zielorientiertes Handeln, der Glaube an die technische Machbarkeit, das Überschreiten von Grenzen sowie ein hierarchisches Beziehungsverständnis, für eine nachhaltige Kulturentwicklung ausreichend? 


Die Quantenphysik ist hier eindeutig, wir können es uns nicht leisten die Natur und damit den Körper und die Intuition als körpererfahrene Weisheit, aus den Entscheidungsprozessen auszuschließen, die in Summa eine zukünftige Kulturentwicklung gestalten. 


Die eher weiblichen Prinzipien wie Weisheit, Gemeinschaft, Fürsorge, Zugehörigkeit, Annahme und Körperlichkeit wurden in alten Kulturen dem Femininen zugeordnet und in entsprechenden Entitäten verehrt, die lange keine Rolle gespielt haben und langsam in dem Kulturraum zurückkehren.


Daraus ergeben sich zentrale Fragen für die Amrita Stiftung. Sie möchte die Dynamik einer Entwicklung von vorzeitlichen Kulturen, über indigene Naturvölker, hin zu einer rationalen, hochtechnisierten Kultur verstehen und mögliche Webfehler in der aktuellen Kultur erkennen.


Als Arbeitshypothese gilt dabei die gleichwertige Beziehung zwischen Intuition und Ratio, zwischen Weisheit und Wissen, zwischen Frau und Mann, zwischen weiblich und männlich, zwischen Herz und Hirn, die als jene Urzelle eines Weisheitssystems dient, das auch für neue, schöpferisch gestaltete Kulturentwürfe gelten kann.